GLAS
- ANTIK ODER NEU?
Schon
vor 2.000 Jahren war Glas ein High-Tech-Produkt und wurde in vielen
Variationen hergestellt.
Um
ein antikes Stück Glas von einem neuen zweifelsfrei zu
unterscheiden, hilft die Rasterelektronenmikroskopie. Unter
ihrer extremen Vergrößerung (bis zu 700.000-fach) werden
winzigste Spuren auf der Oberfläche sichtbar. Die genaue
Betrachtung von Objekten durch das Rasterelektronenmikroskop lassen
deshalb deutlich Abnutzungs- oder Bearbeitungsspuren erkennen.
Weiterhin
kann die Alterung des Glases durch Verwitterung der Oberfläche
oder Veränderungen der Morphologie infolge von
Kristallisationsphänomenen sichtbar gemacht werden, als sicherer
Beweis für altes Glas.
Anhand einer Analyse der Glaszusammensetzung kann eine zeitliche Einordnung
vorgenommen werden: so unterscheidet sich z.B. römisches Glas von
ägyptischem oder mesopotamischem eindeutig durch den Gehalt an Kieselsäure,
Calcium und Magnesium.
Bei
gefärbten oder opaken Gläsern ist eine weitere
Alterseinschätzung durch die Identifizierung der Glasfarben oder
der Trübungsmittel möglich.
In
Abhängigkeit von Größe und Gestalt der Objekte ist
eine berührungslose Analyse
mittels
Röntgenfluoreszenzspektroskopie möglich. Bei einer
bei größeren Gläsern erforderlichen Probenahme werden
einige Glaspartikel mit Hilfe einer Diamantfeile entnommen und
mittels Röntgenmikroanalyse unter dem Rasterelektronenmikroskop
untersucht.
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